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AutorenbildMelina T

Freiheit, oder innerer Gedankenkäfig? - Auswandern, Emotionale Prozesse, Loslassen

Es ist vollbracht. Wir haben es geschafft - wir haben Deutschland verlassen. Und ich kann dir sagen: Ich fühle mich nun so unendlich frei.


Dazu möchte ich allerdings ein paar Dinge teilen, die vor Wochen noch anders waren... eigentlich wollten wir hier in Ungarn eine Basis haben, einen sicheren Hafen- und nun, nachdem wir unsere Wohnung gekündigt haben in DE und fast alles aus unserem Leben losgelassen haben, sei es, dass es nun im Müll liegt, oder aber größtenteils im Sozialkaufhaus liegt, bin ich einfach nur froh, KEINE VERPFLICHTUNGEN mehr in DE zu haben, nichts Festes mehr zu haben, sondern einfach.... frei zu sein! Hach ja, ist das schön! Und auch wenn dieser Loslass-Prozess von enorm vielen Sachen dezent anstrengend war und zum Schluss, auf Grund von emotionalen Verknüpfungen zu Materiellen Dingen aus meiner Vergangenheit, vor allem die meiner Tochter, auch sehr Tränenreich! Uff!

Dazu durfte ich aber auch einfach so krass spüren und erkennen, denn diese kam plötzlich, als ich vor dem Haufen Kartons saß, dass ich seit Jahren, mit jedem Mal, wo ich WIEDER Dinge mit einpacke, die schon viele Phasen, Partnerschaften, Situationen etc. erlebt haben, ebenfalls meine Vergangenheit mit rumschleppe! Was ein Ballast, WOW! Vor allem, wenn ich ein NEUES LEBEN leben will und nun erfahren will- wieso will ich meine Vergangenheit in Form von Materiellen Dingen, die meine Vergangenheit an sich tragen und mich daran immer und immer wieder erinnern, immer wieder mitnehmen??? Als mir das bewusst wurde, musste ich gewisse Dinge DIREKT loslassen, weil ich ja eben ein NEUES Leben leben und erfahren will und nicht mehr das ALTE.


Die letzten Tage waren voll, enorm voll - Wohnung auflösen, Dinge loslassen, wo Emotionale Verknüpfungen in meinem Kopf sind, genau schauen, WAS wir mitnehmen, WAS in Kartons bleibt und WAS wir ÜBERHAUPT noch in unserem Leben haben wollen? Zusätzlich Sauber machen, Verabschiedungen, Termine und und und - ich war ein Zug die letzten Tage, typisch Generator - wenn der Generator einmal am Laufen ist, ist er wie ein Zug - nicht aufzuhalten. Solange, bis er wirklich in die Ruhe kommt, dann ist Ende. Ich bekomme Energie von überall, wo auch immer sie herkommt, sie ist da, wenn ich einmal im Machen bin! Das kann seine Vor- und seine Nachteile haben! Dementsprechend war das FÜHLEN die letzten Tage eher so semi vorhaben - wenn wir stark am Machen sind und aktiv, quasi schon fast im Überlebensmodus durch das ganze MACHEN, dann ist das Fühlen eher ein Störfaktor vom System aus, also bleibt das auf der Strecke. Daran dürfen wir uns dann immer wieder erinnern- nicht nur Machen, sondern auch immer wieder Erden und ins Fühlen kommen.


Zu guter Letzt war der größte Punkt dann: Okay, wie bekommen wir ALL DIESE SACHEN, in DIESES KLEINE Auto? Haha! Für 2 Monate dürfen die Sachen reichen - und jetzt merke ich, nachdem wir gestern angekommen sind und ich auspacke: Ich habe viel zu viel eingepackt und ich werde NOCH MEHR loslassen :D Waaahnsinn! Wenn man einmal Abstand zu all dem Zeug hat, merkt man erstmal, was man wirklich braucht- und das ist ziemlich wenig!

Nun ja, die Sache mit dem Auto war eine sehr... hm, sagen wir Mal, eine sehr spannende Sache. Wortwörtlich- es war SPANNEND. Voller Spannung! Meine Güte hatte ich Schiss! Okay, dafür brauchen wir aber die vorherige Situation, um das hier zu erklären - ich bin 2022 ebenfalls schon einmal Ausgewandert, damals nach Spanien- Ebenfalls mit meiner Knutschkugel Lucy, meinem Ford. Damals hatte ich AUCH zu viele Sachen dabei, allerdings musste ich da durch meinen Ex aussortieren, so dass wir nicht zu viel mitnahmen, das wollte er nämlich nicht. Durch die rasante Abfahrt und quasi Flucht aus DE, war der Abschied schon eine Katastrophe - so lief es dann weiter, als wir Mitten in Spanien waren, gelangten wir in Starkregen und plötzlich fiel Mitten auf der Autobahn der Scheibenwischer aus! Puh!!!! Wir sahen nix, 0,0! Und wir fuhren nicht gerade langsam!

Wir mussten damals fix auf den Seitenstreifen fahren, und dort über die Wetterapp schauen, wie der Regen zieht, damit wir aus diesem Regen rauskamen, denn dort bleiben war keine Wahl - wir waren Mitten in dieser Regenwolke. Also fuhren wir mit runtergefahrenen Fenstern weiter auf der Autobahn, beide den Kopf aus den Fenster und haben es tatsächlich geschafft, recht schnell wieder aus dem Regen zu kommen - dennoch, das hat mich geprägt, PUH! Die Rückfahrt, die mein bester Freund übernahm, war ebenfalls eine Qual mit Lucy - die Reifen waren kaputt. Die Luft entfloh langsam aber sicher, er musste alle 100/150 km auf die Raststätte und die Reifen wieder aufpumpen - das hatte zur Last, dass in mir sich eingeprägt, ständig auf meine Reifen zu achten, aus unterbewusster Einprägung, dass dort ja vielleicht Luft entflieht. Vor allem, wenn das Auto gut beladen ist! Und genau so ging es mir nun also bei der Fahrt, Deutschland ein 2. Mal zu verlassen - Lucy war sowas von voll - wir hatten unter den Sitzen Kartons, in den Ritzen Klamotten und Co. usw! Alles, einfach alles war befüllt- sogar das Handschuhfach! :D Hauptsache, wir bekamen alles mit! Allerdings fing es recht fix an, dass meine Gedanken sich in Abwärtsspiralen wiederfanden - Angst, Bauchschmerzen! Die Federn des Autos waren am Quietschen (kein Wunder bei der Beladung), wenn wir lenkten, vor allem wenn wir nicht schnell fuhren, waren sie gut zu hören. Puh. Die Angst, dass die Räder platzen, dass Luft entweicht, oder doch Anderes passiert, prägte sich so enorm in meinem System ein, durch das unterbewusste Trauma vom letzten Mal! Zusätzlich diese blöden Federn, die mir extra-Bauchschmerzen bereiteten! Ebenfalls tat mein unterbewusstes Reinsteigern den Rest!

Was eine Qual. Die ich mir selbst antat! Denn, ich selbst war für diese Gedanken verantwortlich + ich selbst steigerte mich in diese Angst hinein, bis in die Tiefe. Ich kam nicht raus. Das Einzige, was mir half: Komplett im Moment zu sein. Hier und Jetzt, mir keine Gedanken zu machen, sondern einfach hier im Auto zu sein, beim Fahren und bei jedem Meter, den wir zurücklegten.

Manno man, ich muss gestehen: Ich war einfach froh, als wir angekommen waren, allerdings war der 2. Tag der Fahrt schon angenehmer, ich konnte da schon mehr Abstand gewinnen, denn die quietschenden Federn waren da schon 'normaler'. Zusätzliche Bauchschmerzen bekam ich btw, als wir E10 tanken mussten in Österreich, obwohl mir immer eingeprägt wurde, dass E10 nur für bestimmte Autos ist und ich das ja nicht einfach so tanken soll, weil der Motor kaputt gehen kann! Witzigerweise gibt es in Ungarn und auch meistens in Österreich, kein Super 95, sondern nur E10! Also wurde mir und vielen anderen Menschen auch HIER wieder nur Bullshit erzählt, um Angst zu machen! Denn, wie sollen das die alten Autos in Ungarn sonst überleben, wenn man hier nur E10 und nicht Super 95 tanken kann? Man, man, man. In was für Lügen wir reingewachsen sind, ist einfach unbeschreiblich.


Bisher läuft das Auto. Gestern lief es, vorgestern lief es. Und ich bin einfach so froh, gestern heile angekommen zu sein, mit all dieser Ladung!! :D Und ich werde 100% noch Vieles aussortieren.

In der alten Wohnung, wo wir Dinge einlagern durften + hier in Ungarn, bei den Dingen, die wir mitgenommen haben, denn ich spüre stark: Meer. Meer, Meer, Meer! Ich will an's Meer.


Unsere Reise wird also weitergehen! Erstmal hier in Ungarn sein, ein wenig ankommen, ein wenig Sicherheit im Außen, wo wir gerade so stark lernen und erfahren, dass die wahre Sicherheit nur im Inneren existiert, denn wir haben einfach alles an Sicherheiten losgelassen in DE. Keine feste Wohnung, keine sichere Einnahmequelle etc. - und vor allem, wir haben Menschen und enorm viele materielle Güter losgelassen. Und wie gesagt- es wird noch mehr, denn ich habe Bock, alten Ballast und meine Vergangenheit, in Form von Materiellen, loszulassen und wahrlich ein neues Leben zu leben. Ich ENTSCHEIDE mich dafür. Juhu!

Ich will jetzt leben. Ich will frei sein, ich will das Leben leben, welches uns wahrlich zusteht und vor allem die Freiheit erfahren, die uns zusteht, soweit es uns möglich ist! Und hui - alles ist möglich! ;D

Ich tue es- JETZT. Ich erlaube mir jeden Tag auf's Neue, irrationalen Zustrom zu empfangen! Jeden Tag auf's Neue! Denn ich bin es wert. Mir selbst wert, das Leben zu leben, welches ich wirklich will. Und das fühlt sich im Herzen so unendlich gut an! Danke, für diese Freiheit, alles losgelassen zu haben, was mich verpflichtet und sich schwer anfühlt! Danke, für meine Kraft, danke, für meinen MUT, danke dafür, dass ich WILL und vor allem:

LEBEN WILL.

Ich lebe nun. Danke, danke, danke. danke!!!! In Liebe und Demut,

Melina



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